DDR 20 Mark DDR 1976 Wilhelm Liebknecht
Wilhelm Philipp Martin Christian Ludwig Liebknecht war einer der Gründerväter der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD).
Als radikaldemokratischer Revolutionär beteiligte er sich aktiv an den Revolutionen von 1848/49 − nach der französischen Februarrevolution vor allem in Baden (vgl. Badische Revolution). Nach deren Niederschlagung lebte er von 1849 bis 1862 dreizehn Jahre im Exil: zunächst in der Schweiz und ab 1850 in England, wo er als Mitglied des Bundes der Kommunisten in engem Kontakt zu Karl Marx und Friedrich Engels stand und sich unter deren Einfluss marxistischen Positionen annäherte. Zurück in Deutschland wurde Liebknecht während der ersten Jahrzehnte des Kaiserreichs zu einem der profiliertesten sozialistischen Politiker im Reichstag. Dort war er ein bedeutender Kontrahent des Reichskanzlers Otto von Bismarck und des auf die Bismarck-Ära folgenden imperialistischen Weltmachtstrebens Deutschlands unter Kaiser Wilhelm II.
Abgesehen von der politischen Arbeit betätigte sich Liebknecht nach seinem Studium verschiedener geisteswissenschaftlicher Fächer in Gießen, Berlin und Marburgsowie zwei Handwerksausbildungen unter anderem pädagogisch als Lehrer und publizistisch als Journalist und Redakteur.
Er war als Urenkel ein Nachfahr des Mathematikers und Theologen Johann Georg Liebknecht. Wilhelm Liebknecht selbst hatte mehrere in unterschiedlicher politischer, kultureller und wissenschaftlicher Bedeutung bekannt gewordene Nachkommen, darunter drei seiner Söhne: neben dem Chemiker Otto Liebknecht die sozialistischen Politiker Theodor und Karl Liebknecht. Zu seinen Enkeln zählen der Künstler Robert Liebknecht sowie der Architekt Kurt Liebknecht.