25-Euro-Silber-Niob-Münzen
25-EURO-SILBER-NIOB-MÜNZEN
Die 25-Euro-Niob-Silber-Münzen aus Österreich zählen seit 2003 zu den Stars des Münzangebotes der Münze Österreich AG. Die innovativen Silber-Niob-Münzen erhalten mit Hilfe einer Technologie die einzigartige Farbgebung. Sie wurde in Österreich für Münzen entwickelt und so ausschließlich in der Münze Österreich AG angewendet. Unter Münzsammlern wie Experten gleichermaßen sind diese 25-Euro-Niob-Ausgaben heiß begehrt und haben sich rasch zu absoluten Highlights entwickelt. Durch ein spezielles Verfahren wird auf diese Sammlerstücke keine Farbe aufgetragen, die Kolorierung kommt ausschließlich durch Lichtbrechung, eine exakt gesteuerte Oxidation zustande. Mehrere 25-Euro-Niob-Ausgaben haben bereits internationale Preise gewonnen.
Mit einem neuen Metall in die Zukunft
Ein besonderes Merkmal dieser neuen Münzenserie ist die Verwendung von Niob in Kombination mit Silber. Niob ist ein hochwertiges und besonders widerstandsfähiges Metall. Die besondere Widerstandsfähigkeit findet zum Beispiel in der Raumfahrt Verwendung. Innovation ist bei der Münze Österreich Tradition. Seit jeher ist sie zukunftsweisend in der Herstellung besonderer und besonders aufwendiger Münzen.
Die Entdeckung von Niobium
Der englische Chemiker Charles Hatchett untersuchte 1801 einen schweren dunklen Stein aus Nordamerika. Die Untersuchung fand im Auftrag des Britischen Museums in London statt. Da es sich um eine Columbitprobe (ein Mischkristall) handelte, nannte er seine Entdeckung „Columbium“. Das Mischkristall besteht aus Tantal und Niob. Seine Entdeckung konnte erst 200 Jahre nach seinem Tod bestätigt werden. Da dem deutschen Mineralogen Heinrich Rose die Arbeiten Hatchetts nicht bekannt waren, entdeckte er das Element ein zweites Mal. Er nannte seine Entdeckung „Niob“. Im angelsächsischen Sprachraum, der englischsprachigen Welt, ist jedoch der von Hatchett gewählte Name Columbium noch immer im allgemeinsprachlichen Gebrauch verbreitet. Den Namen Niob wählte Rose Bezug nehmend auf die nahe Verwandtschaft zu Tantal. In der griechischen Mythologie ist Niobe die Tochter des Tantalos. Beide Metalle besitzen sehr ähnliche Eigenschaften und kommen in der Natur stets gemeinsam vor. Bei der chemischen Aufbereitung werden beide Metalle voneinander getrennt. Tantalit und Columbit sind die wichtigsten Mineralien zur Gewinnung von Niob. Die größten Vorkommen liegen in Brasilien, China und Nordamerika. Niob hat einen hohen Schmelzpunkt. Erst bei 2.468 °C lässt es sich schmelzen und wird dann zum Bau von Kühl- bzw. Wärmeableitungssystemen, etwa in der Raumfahrt eingesetzt. Niob ist ein noch junges Metall mit hervorragenden Zukunftsaussichten.
Folgende 25-Euro-Niob-Ausgaben sind seit der Einführung des Euro erschienen:
25 Euro 2003 "Stadt Hall in Tirol"
Die Wertseite der Münze zeigt in der oberen Hälfte einen Erdbeobachtungssatelliten. Der vermisst symbolisch das Stadtgebiet von Hall in Tirol. Über der Darstellung eines Teiles der Erde sieht man in einem perspektivisch verzerrten Rechteck die Projektion des aktuellen Stadtplans von Hall. Im Außenring links steht der vierzeilige Text: "Hall in Tirol 2003", rechts vom Satelliten "Republik Österreich 25 Euro".
Die aus Niob gefertigte "Pille" wird auf der Bildseite gänzlich durch das Motiv des "Guldiners" ausgefüllt. Als erster Taler beeinflusste diese Münze die Währungspolitik der Welt und die Münzgeschichte der Neuzeit. Der erste „Guldiner wurde 1486 in Hall geprägt. Um den Eindruck eines Stempels zu erwecken, ist die Abbildung gespiegelt und negativ dargestellt. Im silbernen Außenring befindet sich der Text: "700 Jahre Stadt Hall in Tirol".
25 Euro 2004 "150 Jahre Semmeringbahn"
Die Münze ist zweigeteilt. Sie besteht aus einem silbernen Außenring und eine grüne Innenpille aus reinem Niob. Auf der Bildseite befindet sich im silbernen Ring links oben die Rundschrift 150 Jahre und links unten SEMMERINGBAHN. Das Motiv zeigt eine Dampflokomotive (95.102), welche aus einem Tunnel kommend auf einem Viadukt die sogenannte "Kalte Rinne" überquert. Durch die perspektivische Darstellung dominiert die Lokomotive auf der Niob-Pille das Bild und erscheint wesentlich größer als der im Hintergrund liegenden Waldlandschaft mit Tunnel.
Die Wertseite der Münze zeigt zwei Lokomotiven. Sie stehen symbolisch für technische Entwicklung des Lokomotivbaus von 1854 bis 2004. In der oberen Hälfte der Münze die "Taurus" eine Universalhochleistungslokomotive aus der Baureihe 1016 zusehen. Darunter die erste brauchbare Gebirgslokomotive der Welt, eine Stütztenderlokomotive (Engerth-Lokomotive) abgebildet. Hierbei handelt es sich um eine Sonderform der Dampflokomotiven. Der Text REPUBLIK ÖSTERREICH spannt sich im Bogen des oberen Teils der Münze. Der Nennwert 25 EURO ist mittig am unteren Münzrand angebracht. Die Jahreszahl 2004 steht unterhalb der Engerth-Lokomotive.
25 Euro 2005 "50 Jahre Fernsehen"
Die Bimetallmünze weist eine violette Innenpille aus reinem Niob und einen Ring aus Silber auf. Letzterer zeigt auf der Wertseite die Rundschrift REPUBLIK ÖSTERREICH und 25 EURO. Im Innenteil der Münze ist das erste schwarz-weiße Testbild dargestellt. Das Bild wurde Mitte der 1950er-Jahre zur Schärfeeinstellung und Kalibrierung des Fernsehbildes verwendet. Das Testbild, von einer Künstlergruppe mit dem Namen "Institut der Rundfunktechniker" geschaffen, war vor Programmbeginn und nach Sendeschluss zu sehen. Es wurde in den letzten Jahren zum Kultobjekt erhoben und hat selbst für Kunst der Gegenwart nichts an Bedeutung verloren.
Auf der Münzrückseite wird der Niob-Innenteil von einer Weltkugel dominiert. Diesem Motiv ist eine Zimmerantenne als Symbol für das analoge Fernsehen vorgelagert. Im silbernen Außenteil sind die Eckpfeiler der Fernsehgeschichte abgebildet: Ein Fernsehgerät aus den 1950ern, eine Fernsehkamera aus den 1970ern und eine Familie, die bereits eine Fernbedienung benutzt. Im Anschluss daran ein moderner Schneideraum, der am oberen Rand der Münze durch drei Satellitenschüsseln begrenzt wird. Die Sat-Schüsseln symbolisieren die Digitalisierung. Dazu ist der Text "50 JAHRE FERNSEHEN" zu sehen.
25 Euro 2006 "Europäische Satellitennavigation"
Die neue 25-Euro-Münze besteht aus einer in goldbraunem Farbton gehaltenen Innenpille aus Niob und einem Ring aus Silber. Die Wertseite der Münze zeigt im Innenteil eine Windrose mit den Himmelsrichtungen. Ein originelles Element stellt die Schrift über der Windrose dar: Sie informiert über die genaue geografische Position der Münze Österreich AG in Wien. Im Silberring befindet sich die Rundschrift REPUBLIK ÖSTERREICH und 25 EURO. Trennpunkte zwischen den Buchstaben setzen einen besonderen optischen Akzent.
Die Rückseite der Münze zeigt im Niobteil die Weltkugel, um die Navigationssatelliten in Umlaufbahnen kreisen. Im Silberring sind Transportmittel, für deren logistische Unterstützung dieses Navigationssystem gedacht ist, zu sehen: Im oberen Teil ein Flugzeug, am unteren Münzrand in der Mitte ein Containerschiff, dessen Position von drei Satelliten bestimmt wird. Links darüber, ebenfalls im Silberring, der Triebwagen eines modernen Hochgeschwindigkeitszuges, ein Lastwagen sowie ein Einsatzfahrzeug.
25 Euro 2007 "Österreichische Luftfahrt"
Die Wertseite der Niobmünze entwarf Herbert Wähner. Er spannt mit seinem Motiv auf der Wertseite der Bimetallmünze den Bogen in die Gegenwart der Luftfahrt. Hierbei bietet er den Blick in das Cockpit eines modernen Linienflugzeuges. Am oberen Münzrand steht der Schriftzug „REPUBLIK ÖSTERREICH“. Im unteren Teil der Münze stehen das Ausgabejahr „2007“ und der Nennwert der Münze „25 EURO“.
Die Rückseite der Münze entwarf Thomas Pesendorfer. Sie ist dem historischen Aspekt und dem österreichischen Flugpionier Igo Etrich gewidmet. Sie zeigt ihn im Rumpf der von ihm konstruierten "Etrich-Taube". Darüber ist die "Etrich-Taube" in einer Seitenansicht zu sehen. Rechts davon der Plan des Motorgleiters Zanonia III, mit dem im Jahr 1907 bemannte Probeflüge unternommen wurden. Entlang des oberen Münzrandes ist der Schriftzug „LUFTFAHRT IN ÖSTERREICH“ angebracht.
25 Euro 2008 "Faszination Licht"
Die Bimetallmünze besteht aus einer leuchtend grünen Innenpille aus Niob und einen Ring aus 900er Silber. Das Motiv der Wertseite zeigt einen Laternenanzünder bei der Wartung einer Gaslaterne. Ein im historischen Wien nach 1800 übliches Stadtbild. Im Hintergrund sieht man das Wiener Rathaus. Eines jener Gebäude in Wien, das noch heute prachtvoll beleuchtet wird.
Auf der Rückseite ist im Zentrum der Niobpille eine stilisierte Sonne dargestellt. Im Silberring sieht man den Ausschnitt eines Porträts von Carl Auer von Welsbach. Der österreichische Forscher entwickelte den "Glühstrumpf", ließ die erste brauchbare Metallfadenlampe patentieren und erfand den Zündstein. Von ihm ausgehend ist die Entwicklung des künstlichen Lichts dargestellt: Gas-Spar-Licht, Glühbirnen, Energiesparlampe, Neonlicht, Halogenlicht, LED-Chip und Leuchtdiode.
25 Euro 2009 "Jahr der Astronomie"
Auf der Vorderseite der Münze ist die Pille mit der Rückseite des Mondes identisch. Eine Mondsonde, die vom Silberring in den Niobteil übergeht, erforscht die Mondoberfläche. Oberhalb der Sonde, vom Mond teilweise verdeckt, befindet sich auf dem Silberring die Erdhalbkugel mit Sicht auf Europa. Zwischen den Textelementen „ÖSTERREICH“ und der Wertbezeichnung „25 EURO“ strahlt die Sonne.
Der Künstler Herbert Wähner hat die Rückseite gestaltet. Als Gestaltungselemente hat der Künstler einen Ausschnitt eines Porträts von Galileo Galilei zusammen mit seiner Mondzeichnung ausgewählt. Dazu ist die Entwicklung der Astronomie anhand der jeweiligen Fernrohre dargestellt: Galileis "Perspektivglas", Newtons Teleskop, die Sternwarte in Kremsmünster, ein zeitgenössisches Teleskop, zwei Radioteleskope sowie ein Weltraumteleskop. Davor sind die Sonne und die Erde stilisiert dargestellt.
25 Euro 2010 "Erneuerbare Energie"
Auf der Vorderseite der Münze symbolisiert ein Baum den Kreislauf in der Natur. Aus dem Baum ergebenden sich neue Energiequellen. Sie winden sich in Form einer Spirale, welche die vier Elemente umfasst: Erde, Feuer, Luft und Wasser umfasst. Der fest in der Erde verwurzelte Baum steht für ein gesundes Ökosystem. Die Leben bringenden Sonnenstrahlen spendende Wärme. Die Blätter fallen auf den Boden, verrotten und liefern zusammen mit dem Wasser die notwendigen Nährstoffe.
Die Rückseite widmet sich erneuerbaren Energieformen. Vor der stilisierten Erdkugel dreht sich eine Turbine, wie sie in Wasserkraftwerken zum Einsatz kommt. Aus der Düse strömt Wasser und treibt die Turbine an. Links deuten Pfeile die Energiegewinnung durch Erdwärme an. Hierbei wird Wasserdampf durch Erdwärme und Wasser gewonnen. Im Hintergrund ragt ein Windkraftwerk ins Bild. Von oben kommende Sonnenstrahlen, die von Solarzellen aufgefangen werden, stellen die Solarenergie dar.
25 Euro 2011 "Robotik"
Die rote Farbe dieser Niobmünze korrespondiert mit der Marslandschaft. Hier ist gerade ein Marsroboter in Aktion, der den Entwürfen der European Space Agency nachempfunden ist. Der Roboter mit sechs Rädern, Solar-Kollektoren, einer Kamera und einem Bohrsystem nimmt gerade eine Tiefenbohrung vor. Im Silberring funkelt der Sternenhimmel, am rechten Rand kommt auch ein Teil der Erdkugel ins Bild.
25 Euro 2012 "Bionik"
Es ist dieses brillante und kraftvolle Pink dieser Silber-Niob-Münze, dass die Blicke magisch auf sich zieht. Das macht sie zu einem besonders exquisiten Exemplar der innovativen Silber-Niob-Serie. Ihr mindestens ebenso faszinierendes Thema ist die Bionik und damit eine Technologie, die sich die Natur zum Vorbild nimmt. Bionik vereint die Wörter Biologie und Technik. Die Natur steckt voller Wunder. Das ist im Kleinen und im Großen sichtbar. Mit Hilfe dieser Wunder könnten Menschen technischen Problemen lösen. Die wissenschaftliche Disziplin der Bionik verhilft dem Menschen zu wunderbaren Lösungen. Während sich die Natur seit jeher an ihre Umwelteinflüsse angepasst hat, musste sich der Mensch vollständig den Gegebenheiten der Natur unterwerfen.
25 Euro 2013 "Tunnelbau"
Der Tunnelbau spielt in Österreich als Alpenland mit den zahlreichen Bergen schon immer eine entscheidende Rolle. Die eisblaue Silber-Niob-Münze des Jahres 2013 widmet sich in der Serie "Faszination Technik" der Konstruktion von Tunnel in Österreich.
Tunnelbau und Eisenbahnbau sind in der österreichischen Geschichte untrennbar miteinander verbunden. Schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts machten sich Ingenieure Gedanken über die Möglichkeiten des Tunnelbaus. Die ersten Tunnel wurden noch mit aus Bergbau bewährten belgischen Konstruktionen errichtet. Es zogen mehr als 100 Jahre ins Land, bis Ladislaus von Rabcewicz 1962 eine bahnbrechende neue Methode vorstellte. Unter dem Namen "Neue österreichische Tunnelbaumethode" setzte sie einen Meilenstein in der Entwicklung des modernen Tunnelbaus. Das erste Straßentunnelprojekt mit der neuen österreichischen Tunnelbaumethode war von 1962 – 1965 die Südumfahrung von Leoben. Hierbei wurden Röhren durch den Massenbergtunnel gebohrt.
25 Euro 2014 "Evolution"
Die streng limitierte Bimetallmünze "Evolution" setzt neue Maßstäbe in der Münzenwelt. Sie besteht aus einem Ring aus Silber und einem Niob-Kern, der zum ersten Mal in zwei Farben glänzt. Zusehen ist eine harmonische Kombination aus Blau und Grün, die einen Meilenstein in dieser einzigartigen Münzserie setzt.
Es gibt kaum einen Gelehrten, der unser Weltbild so sehr verändert hat wie Charles Darwin. Seine Evolutionstheorie ist jedem ein Begriff.
Die Entschlüsselung der Desoxyribonukleinsäure – kurz DNS durch James D. Watson, Francis Crick und Maurice Wilkins ist ein weiterer Meilenstein. Für diese Entschlüsselung erhielten sie den Nobelpreis. International ausgezeichnet wurde auch die in der Münze Österreich AG zum ersten Mal eingesetzte Prägetechnologie der zweifarbigen Silber-Niob-Münze-Serie.
25 Euro 2015 "Kosmologie"
Diese zweifarbige, in nachtblau und sternengelb faszinierend strahlende Silber-Niob-Münze widmet sich der Kosmologie. Der "Science Buster" Universitätsprofessor Heinz Oberhummer hat geholfen, sie bis zum Rand mit Wissen aufzuladen. So macht Wissenschaft Spaß.
25 Euro 2016 "Zeit"
Die Silber-Niob-Münze ist von zeitlosem Wert und bietet einen farbenfrohen Ausflug in die Dimension Zeit.
Philosophen rätseln bis heute über das Geheimnis Zeit. Augustinus bringt das Grundproblem auf den Punkt: „Was also ist ‚Zeit’? Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es; will ich es einem Fragenden erklären, weiß ich es nicht.“ Der deutsche Philosoph Rüdiger Safranski findet eine Umschreibung: „Zeit ist der Stoff, aus dem wir gemacht sind.“ Vermag man die Zeit auch ganz genau zu messen, ganz verstehen kann man sie nicht.
25 Euro 2017 "Mikrokosmos"
Die Komfortzone des Menschen ist der Mesokosmos. Diese „Mittelwelt“ meint jenen Bereich, den er allein mit seinen Sinnen und ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen erfassen kann. Doch Neugier und Abenteuergeist ließen ihn dorthin aufbrechen, wo er noch nie zuvor gewesen war: in die Welt des winzig Kleinen.
Eine kurze Geschichte zur Erforschung des Mikrokosmos
Schon in der Antike verwendete man auf der Suche nach dem Geheimnis des Lebens Lupen. Schon im 17. Jahrhundert stellte der niederländische Naturforscher Antoni van Leeuwenhoek Mikroskope her. Mit diesen war eine bis zu 270-fache Vergrößerung möglich. Er untersuchte damit Teichwasser, Speichel, Zahnbelag. Darin entdeckte er kleine „Tierchen“. Wir nennen sie heute Bakterien.
Der deutsche Ingenieur Ernst Ruska entwickelte in den 1930er-Jahren das erste Elektronenmikroskop. Dabei verwendete er anstatt eines Lichtstrahls einen Elektronenstrahl und ermöglichte damit eine 12.000-fache Vergrößerung. Das Elektronenmikroskop wurde zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel in Physik, Chemie, Biologie und Technik. Erstmals war man in der Lage, sogar einzelne Moleküle und Atome abzubilden. Die nächste sprunghafte Verbesserung wurde 1982 durch das Rastertunnelmikroskop erreicht. Es „sieht“ Oberflächenatome nicht, sondern „fühlt“ sie. Jetzt wurde die Tür zur „Nanoforschung“ aufgestoßen. Sie ist einer Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Jetzt lassen sich einzelne Atome und Moleküle anfassen und bewegen. Die große Frage nach dem Ursprung des Lebens ist damit aber noch immer nicht beantwortet. Die Reise geht weiter, immer noch tiefer dringen die Forscher vor – wie Alice im Wunderland immer aufs Neue verblüfft.
25 Euro 2018 "Der Mensch - Anthropozän"
Diese Silber-Niob-Münze zeigt, welche Aktivitäten des modernen Menschen große Veränderungen des Systems Erde bewirkt haben. Wir Menschen hinterlassen einen großen und tiefen Fußabdruck auf der Erde. Werden wir es in Zukunft schaffen, sanfter aufzutreten? Leben wir schon längst im Anthropozän? Der globale Wandel zeigt, dass wir uns gar nicht mehr im Holozän, der bisher jüngsten Epoche der Erdgeschichte befinden. Das Holozän, das Nacheiszeitalter, hat es erst vor 11700 Jahren, nach dem Ende der letzten Eiszeit begonnen und sollte das gegenwärtige Zeitalter sein. Niederländische Chemiker und Atmosphärenforscher haben aufgrund der Einflussnahme des Menschen als geologischen Faktor das neue Erdzeitalter Anthropozän vorgeschlagen.
Um der Tatsache gerecht zu werden, dass die Aktivitäten von uns Menschen große Veränderungen des Systems Erde und aller seiner Sphären bewirkt haben und bewirken, sprechen viele Wissenschaftler davon, dass ein neues Zeitalter bereits angebrochen wäre: das Anthropozän. Geprägt hat den Begriff der Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen, um damit vor dem durch den Menschen verursachten globalen Wandel zu warnen; man denke an Klimaerwärmung, an den Anstieg des Meeresspiegels oder die Umweltverschmutzung.
Von Max Frisch gibt es mit dem Titel „Der Mensch erscheint im Holozän“ eine Erzählung. Man möchte anfügen: Verschwindet er im nach ihm benannten Zeitalter?
25 Euro 2019 "Künstliche Intelligenz"
Die neue Silber-Niob-Ausgabe zeigt die bildliche Darstellung der „Künstlichen Intelligenz“, eine komplexe neue Spezies, wie wir uns sie vorstellen. Diese detailreiche Münze zeigt einen erwartungsvollen oder ängstlichen Ausblick einer Zukunft, die bereits begonnen hat. Längst ist unser Alltag geprägt von denkfähigen Maschinen, die immer klüger, immer eigenständiger werden. – Die künstliche Intelligenz: eine Erfindung des Menschen, die sich bald von selbst immer neu erfindet? Wie wird diese neue Welt aussehen?
Künstliche Intelligenz assistiert uns schon jetzt in vielen Lebenslagen und Arbeitszusammenhängen. Sie dient uns als Werkzeug, Spielzeug und Medium. Sie ist stets aufmerksam, arbeitet fleißig und effizient. Selbst monotone Tätigkeiten werden von ihr ohne zu murren erledigt. Bereits jetzt existieren künstlich intelligente lernende Systeme, die ihre Rechenleistung innerhalb von dreieinhalb Monaten verdoppeln.
Spannende Fragen – welche, die sich auf der Grenze zwischen Science und Fiction bewegen – ergeben sich aus der Vermutung, dass die Künstliche Intelligenz bald nicht mehr auf den Menschen angewiesen sein könnte. Dann nämlich, wenn sie so gescheit wäre, sich selbst immer noch weiter zu verbessern. Sind wir dabei, uns ein neues Gegenüber zu erschaffen? Wie wird dieses Gegenüber sich verhalten? Wird es sich von uns emanzipieren? Wird es die Kontrolle übernehmen wollen? Werden wir zur Marionette unserer Marionette?
Eine Schüchternheit und Nervosität angesichts dieses möglicherweise bevorstehenden Blind Dates mit der Zukunft ist zu bemerken. Sind wir aber gut vorbereitet, kann aus dieser Verabredung mit dem Unbekannten eine vertrauensvolle Beziehung entstehen. – Womöglich verhilft uns die „Superintelligenz“ zu einer freieren und gerechteren Welt.
25 Euro 2020 "Der gläserne Mensch"
Diese Silber-Niob-Münz mit ihrer bunten Brillanz möchte auf eine gesellschaftlich relevante technische Entwicklung aufmerksam machen. Die Digitalisierung und Internet eröffnen dem Einzelnen nie da gewesene Möglichkeiten, bergen aber auch nie da gewesene Gefahren. In Zeiten von Big Data ist die Gefährdung der Privatsphäre allgegenwärtig. Heute lässt sich ohne viel Aufwand durch das Allwissen des Internets streifen. Ohne oder kaum mit Einschränkungen lassen sich Daten senden und empfangen. Doch was so leicht zugänglich ist, hat doch seinen Preis. Wir befinden uns im Visier der Datensammler.
Mit dem gläsernen Menschen, einer Metapher im Zusammenhang mit dem Datenschutz, war in der Vergangenheit vor allem ein von einem überwachenden Staat durchleuchteter Mensch gemeint. Als bildliches Symbol dafür gilt die Videoüberwachung öffentlicher Orte. Im Zuge des Allgemeinwerdens elektronischer Datenverwaltung hat sich der Begriff ausgeweitet und findet auf mehrere Bereiche Anwendung. Im Gesundheitswesen etwa ist von einem gläsernen Patienten die Rede, in arbeitsrechtlichen Zusammenhängen von einem gläsernen Mitarbeiter in der Konsumwelt ist vom gläsernen Kunden die Rede.
Während wir etwas im Internet in Erfahrung bringen, sollten wir uns die Frage stellen:
„Was alles erfährt dabei das Internet über mich?“
Smartphone, Apps, intelligente Assistenzsysteme, Kundenkarten, Kreditkarten, Laptop, Computer – alle sammeln Informationen über uns und ziehen Schlüsse daraus. Unternehmen nutzen die Daten, die wir auf unserer Reise im Internet hinterlassen. Beim Surfen hinterlassen wir Spuren, und Unternehmen nutzen diese Daten. Wir Konsumenten werden durchleuchtet, gläsern gemacht, um unserem Konsumverhalten usw. auf die Schliche zu kommen. Firmen sind darauf spezialisiert, diese Informationen zu sammeln und mit ihnen zu handeln. Die Datenwirtschaft birgt die Gefahr, dass der Bürger und Kunde seiner Privatsphäre und seiner Souveränität aufgibt. Doch für jeden, dem Teilhabe an der Gegenwart wichtig ist, ist die digitale Welt alternativlos. Wie kann man also aus der neuen Technologie Nutzen ziehen, ohne deren Nachteile in Kauf zu nehmen? Wie können wir uns vor dieser digitalen Invasion schützen?
25 Euro 2021 "Mobilität der Zukunft"
Diese Münzausgabe stellt folgende drängende Fragen: Wie werden wir uns in Zukunft fortbewegen? Smarte gemeinschaftliche Verkehrsmitteln oder lieber mit Muskelkraft? Wie werden unsere Städte aussehen? Werden Fahrrad und Passagierdrohne das neue Auto sein? Werden wir in Flugtaxis durch die Luft sausen?
Fahrzeuge, Stehzeuge, Gehzeuge
Was ist der Status quo? „Im Schnitt ist ein Auto eine Stunde pro Tag im Einsatz. Eigentlich ist es mit 23 Stunden am Tag kein Fahrzeug, sondern ein Stehzeug. Das ließe sich eigentlich noch weiter reduzieren, denn viele Alltagswege sind kurz. Nahezu jede zehnte Autofahrt ließe sich vermeiden, da das Ziel in fußläufiger Distanz liegt. Vier von zehn Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer. Diese Strecke wäre mit dem Fahrrad gut zu bewältigen und würde zu einer Reduzierung des Autoverkehrs, damit zu einer Verringerung der Luft- und Lärmverschmutzung beitragen. Nebenbei tut man etwas für seine Fitness.
Eine Idee sieht vor, den dann verkehrsberuhigten urbanen Raum mit Leben zu füllen. Wo Parkplätze waren, stehen Bäume, Bänke und Tische. Kinder spielen auf der Straße.
Etwa sieht das Konzept der 15-Minuten-Stadt eine solche Rückeroberung des Stadtraums als Lebensraum vor: Die Idee hierbei ist, aus Großstädten viele kleine Dörfer zu machen. Die Menschen sollen alle ihre alltäglichen Ziele zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen können, und das in maximal 15 Minuten.
Wie könnte die Zukunft der Mobilität in technischer Hinsicht aussehen?
Innovationen führen zu ressourcen- und umweltschonenden Lösungen. Vollautomatisierte, selbstfahrende Fahrzeuge, die es gegenwärtig nur vereinzelt gibt, sollen überall zu finden sein.
Das Freiheitsversprechen, das das „eigene Auto“ seit den 1950-er-Jahren gegeben hatte, ist im Stau stecken geblieben. Ein Raus aus der Komfortzone scheint geboten, aber auch ein technischer Fortschritt, der die Natur zu schützen versteht. Werden wir beweglich genug sein, unser Mobilitätsverhalten zu ändern?
25 Euro 2022 "Leben im All"
Futuristisch, fantastisch und fundiert: alles, was Wissenschafts-Nerds und Science-Fiction Fans Spaß macht, ebenso Münzsammlern. Die Bimetall-Münze berichtet von einer unheimlich spannenden Begegnung der besonderen Art. Wenn die Außerirdischen kommen oder wenn wir sie irgendwo im Weltall entdecken: Ist es Liebe auf den ersten Blick? Oder geht das erste Date voll schief?
Die Alien-Münze: eine moderne, eine bunte Münze, eine Niob-Münze, die durch eine technisch ausgeklügelte Methode ihre spezielle Farbe erhält. – Indem wir die Oxidation exakt steuern, ist es uns mit diesem Verfahren möglich, alle denkbaren Farbtöne durch Lichtbrechung zu erzeugen.
Ist da wer?
Wenn es irgendwo da draußen Leben gäbe, wenn wir Außerirdischen auf die Spur kämen: Wie aufregend wäre das. Aber sind solche Gedanken reine Fantasie? Oder ist außerirdisches Leben durchaus denkbar? Man bedenke, dass wir nur einen winzigen Teil vom Universum kennen, das 100 Milliarden Galaxien mit je 100 Milliarden Sternen umfasst. Nirgendwo da draußen soll es Existenzen gäben? Alles Leben drängt sich ausgerechnet und ausschließlich auf unserer kleinen Erde?
Wenn wir doch nur ganz weit und tief ins Weltall hineinsehen könnten. Aber gerade das ist der Plan. Am 25. Dezember 2021 ist das James-Webb-Space-Telescope ins All gestartet, hat nach Wochen seinen interplanetaren Parkplatz erreicht, wo es weitab von Störungen durch die Erdwärme die Atmosphären erdähnlicher Planeten in anderen Sternsystemen vermessen soll.
Was erhofft man sich davon? Schon wenn das Teleskop Bakterien, Algen oder einfach „grünen Schleim“ detektieren würde, wäre das eine wissenschaftliche Sensation epischen Ausmaßes, obwohl dieses Ereignis doch sehr weit von der Entdeckung einer außerirdischen Zivilisation entfernt wäre.
Vielleicht aber schaut eine solche eines Tages bei uns vorbei, eine, die viel fortgeschrittener ist als unsere und es technisch schafft, ungeheuer weite Reisen im Universum zu unternehmen. Werden uns diese Wesen dann von oben herab ansehen? Oder uns Erdlinge ganz toll finden? Wird dann aus Science-Fiction Wirklichkeit?
25 Euro 2023 "Erderwährung
2023 ist ein besonderes Jahr für die Sammler der bunten Silber-Niob-Münzen, denn die Innovation feiert ihr 20-jähriges Jubiläum. Die Farbgebung entsteht hier nicht durch Farbdruck, sondern durch die gezielte und hochpräzise Brechung von Licht. Daher zählen die 25-Euro-Münzen aufgrund ihrer Einzigartigkeit zu den gefragtesten Sammlermünzen und sind auch als Geschenk sehr beliebt. Die neueste Ausgabe mit dem Titel „Erderwärmung“ ist auf 65 Tsd. Exemplare limitiert.